In der Folge 7 unseres „Die Datenpragmaten“-Podcasts mit dem Titel „Matchmaking – Wie findet man den optimalen IT-Service-Partner?“ beleuchten Nico Schunter und Henning Dey, Business Architects bei Serviceware, das Thema IT-Partnerschaften. Dabei diskutieren sie miteinander, welche Kriterien für die Wahl eines verlässlichen IT-Partners entscheidend sind und wie Unternehmen die richtige Balance zwischen Spezialisierung und Flexibilität finden können. Ein zentrales Thema, denn in der heutigen IT-Landschaft sind Unternehmen mehr denn je darauf angewiesen, vertrauenswürdige Partner zu haben, die nicht nur technologisches Know-how, sondern auch strategische Weitsicht mitbringen. Lesen Sie in diesem Blogartikel, wie Sie den perfekten Partner für Ihre IT-Bedürfnisse finden.
Hören Sie die komplette Podcast-Folge hier Die Datenpragmaten - Die IT-Podcast-Serie
Ihre Checkliste für den perfekten IT-Service-Partner
✔ Fachliche Kompetenz – Der Partner hat nachweisliche Erfahrung in den relevanten Bereichen.
✔ Kommunikation – Klare, ehrliche und transparente Beratung statt aggressiver Verkaufsstrategien.
✔ Verlässlichkeit – Erreichbarkeit und Problemlösung auch in Krisensituationen.
✔ Weitsicht – Zukunftssichere Lösungen statt kurzfristiger Reparaturen.
✔ Branchenkenntnis – Vertraut mit den speziellen Herausforderungen der jeweiligen Branche.
✔ Skalierbarkeit – Kann mit dem Unternehmen wachsen und langfristig unterstützen.
✔ Referenzen – Erfolgreiche Projekte und zufriedene Kunden als Beweis für Qualität.
✔ Kooperationsfähigkeit – Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern im IT-Ökosystem.
✔ Flexibilität – Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Geschäftsanforderungen.
✔ Fairness & Transparenz – Klare Preisstruktur ohne versteckte Kosten.
Nico Schunter: Hi Henning, warum ist eigentlich es so wichtig, den richtigen IT-Partner zu finden?
Henning Dey: Hallo Nico. Ich finde, IT-Projekte stehen und fallen mit den Menschen, die sie umsetzen. Es geht nicht nur um technische Lösungen, sondern auch um Kommunikation und Vertrauen. Ein idealer IT-Partner versteht das Geschäft seines Kunden, spricht die gleiche Sprache und arbeitet nicht nur als reiner Dienstleister, sondern als langfristiger Sparringspartner.
Zudem sollten Unternehmen bedenken, dass IT-Projekte oft eine langfristige Investition sind. Eine falsche Entscheidung kann nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern auch Zeit und interne Ressourcen binden. Deshalb ist es essenziell, sich intensiv mit der Auswahl eines Partners auseinanderzusetzen.
Henning Dey: Welche Arten von IT-Partnern gibt es und worin unterscheiden sie sich?
Nico Schunter: Ich unterscheide IT-Partner grob in drei Kategorien:
- One-Trick-Ponys: Hochspezialisierte Anbieter, die eine bestimmte Lösung oder Technologie perfekt beherrschen, aber oft nicht über den Tellerrand schauen.
- Breit aufgestellte Systemintegratoren: Diese Partner haben ein solides, breites Wissen und können Lösungen aus verschiedenen Bereichen zusammenbringen. Beispiele für Anbieter in diesem Bereich sind VMware, Cohesity und Sophos, die verschiedene Lösungen für Virtualisierung, Backup und Security anbieten.
- Full-Service-Anbieter: Große IT-Dienstleister, die nahezu alle Bereiche abdecken, aber oft weniger flexibel sind.
Die Wahl hängt von den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens ab. Natürlich gibt es auch Unternehmen, die nicht in diese 3 Sparten einzuteilen sind.
Wer komplexe IT-Systeme betreibt, braucht oft mehr als nur einen Spezialisten. Unternehmen müssen auch darauf achten, ob ihr IT-Partner in der Lage ist, mit anderen Dienstleistern zusammenzuarbeiten, um ein vollständiges Ökosystem für die IT-Infrastruktur zu schaffen.
Nico Schunter: Was sagst du, worauf sollten Unternehmen bei der Auswahl eines IT-Partners achten?
Henning Dey: Ein paar zentrale Punkte, die ich für wichtig halte, sind:
- Fachliche Kompetenz: Hat der Partner nachweisliche Erfahrung in den relevanten Bereichen?
- Kommunikation: Wird ehrlich und transparent beraten oder nur verkauft?
- Verlässlichkeit: Ist der Anbieter auch in Krisensituationen erreichbar und lösungsorientiert?
- Weitsicht: Werden zukünftige Entwicklungen berücksichtigt oder nur kurzfristige Lösungen angeboten?
- Branchenkenntnis: Versteht der IT-Partner die spezifischen Herausforderungen der jeweiligen Branche?
- Skalierbarkeit: Kann der Partner mit dem Unternehmen wachsen und langfristig unterstützen?
Nico Schunter Wie erkennt man, ob ein Anbieter nur verkaufen will oder wirklich berät?
Henning Dey: Ich finde, das merkt man schnell an der Art der Kommunikation. Stellt der Anbieter viele Fragen oder präsentiert er sofort eine fertige Lösung? Ein guter Partner interessiert sich für die Situation und die Pain Points des Kunden, fragt nach Herausforderungen und entwickelt darauf basierend eine Lösung. Wer nur eine fertige Lösung verkauft, ohne das Problem genau zu verstehen, ist oft kein langfristig guter Partner.
Auch wichtig ist es, auf Referenzen und frühere Projekte zu achten. Anbieter wie Cohesity für Backup- und Recovery-Lösungen oder Sophos für Cybersecurity haben viele Referenzprojekte, die Unternehmen helfen, die Leistungsfähigkeit dieser Partner besser einzuschätzen.
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Henning Dey: Welche Rolle spielt Weitsicht bei der Auswahl eines IT-Partners?
Nico Schunter: Eine riesige Rolle! IT-Entscheidungen betreffen oft Jahre in der Zukunft. Wer heute eine neue Archivierungslösung oder Security-Infrastruktur einführt, muss sicherstellen, dass sie skalierbar und zukunftssicher ist. Ein guter IT-Partner hilft nicht nur bei der aktuellen Lösung, sondern denkt auch strategisch mit und zeigt Alternativen auf.
Ein Beispiel: Cloud-Technologien entwickeln sich rasant. Wer heute eine Lösung ohne Cloud-Option wählt, könnte in wenigen Jahren vor einem Problem stehen. Anbieter wie VMware bieten hybride Cloud-Modelle, die Unternehmen helfen, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren.
Ein guter Partner zeichnet sich nicht nur durch fachliche Kompetenz aus, sondern auch durch den Mut, unbequeme Themen offen anzusprechen – etwa veraltete Lösungen. Technologien und Prozesse, die vor zehn Jahren noch optimal waren, können heute überholt sein. In einer echten Partnerschaft gehört konstruktives, kritisches Feedback dazu. Es stärkt die Zusammenarbeit, schafft neue Perspektiven und sorgt dafür, dass beide Seiten langfristig profitieren.
Nico Schunter: Aber was passiert, wenn während eines Projekts Probleme auftreten?
Henning Dey: Das ist ein entscheidender Punkt! Kein IT-Projekt läuft völlig reibungslos. In schwierigen Momenten zeigt sich, ob ein Partner wirklich hält, was er verspricht. Sucht er nach Lösungen oder schiebt er die Verantwortung auf den Kunden? Ein verlässlicher Partner bleibt auch in Krisen an Bord und arbeitet gemeinsam an einer Lösung. Wie in jeder Beziehung ist es wichtig, die Schuld auch bei sich sehen zu können, sich zu entschuldigen und klare Konsequenzen zu ziehen und Verbesserungen finden zu können.
Hier zeigt sich auch, ob ein Partner auf langfristige Zusammenarbeit setzt oder nur schnelle Gewinne erzielen will. Unternehmen sollten darauf achten, dass IT-Dienstleister in schwierigen Phasen lösungsorientiert bleiben und mit offenen Karten spielen.
Henning Dey: Gibt es typische Fehler, die Unternehmen bei der Partnerwahl machen?
Nico Schunter: Ja, einige Klassiker:
- Preis als einziges Kriterium: Der günstigste Anbieter ist nicht immer der beste.
- Zu schnelle Entscheidungen: Ein IT-Partner sollte sorgfältig geprüft werden.
- Fehlendes Vertrauen: Ohne eine vertrauensvolle Basis wird jede Zusammenarbeit schwierig.
- Keine langfristige Planung: Die beste Lösung bringt wenig, wenn sie nach zwei Jahren ersetzt werden muss.
- Ignorieren von Referenzen: Unternehmen sollten sich Erfahrungsberichte und Case Studies genau ansehen.
- Fehlende interne Abstimmung: Alle relevanten Abteilungen sollten in die Auswahl eines Partners einbezogen werden.
Nico Schunter: Hast du einen abschließenden Tipp für Unternehmen, die auf IT-Service-Partnersuche sind?
Henning Dey: Nehmt euch die Zeit, euren IT-Partner genau kennenzulernen. Fragt euch: Versteht dieser Anbieter wirklich unsere Bedürfnisse? Gibt es eine gemeinsame Vision? Ein guter IT-Partner ist kein bloßer Dienstleister, sondern ein echter Sparringspartner für eure digitale Zukunft. Genauso wichtig ist jedoch das Zwischenmenschliche. Findet einen Partner, der nicht nur fachlich überzeugt, sondern auch sympathisch ist und euch ein gutes Gefühl gibt. Besonders bei einer langfristigen Zusammenarbeit ist das meiner Meinung nach entscheidend. Und zum Schluss bleibt mir nur zu sagen: Bleibt sicher!
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Lünendonk-Studie 2024: Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland
Der Markt für IT-Dienstleistungen bleibt trotz wirtschaftlichen Unsicherheiten im Jahr 2023 stabil und die Nachfrage bei IT-Dienstleistern nach Digitalisierungsprojekten ist weiterhin hoch. Die wesentlichen Treiber sind der Digitalisierungsdruck – vor allem in der öffentlichen Verwaltung und im Energiesektor – sowie der Mangel an Digital- und IT-Experten.
Für die Jahre 2024 und 2025 gehen die IT-Dienstleister davon aus, dass die digitale Transformation weiter vorangetrieben wird und der Bedarf an externen IT-Dienstleistungen weiter auf einem hohen Niveau bleibt. Dabei werden CIOs in den kommenden Jahren vorrangig in Data & Analytics, die Cloud Transformation und Cybersecurity sowie in Kosten- und Effizienzprogramme investieren. Zusätzlich rückt das Trendthema (generative) KI in den Fokus. Unternehmen erhoffen sich dadurch effizientere Prozesse und Mitarbeitende von Routinetätigkeiten entlasten zu können.
Erstmals ist Data & Analytics der am häufigsten genannte Investitionsschwerpunkt der befragten CIOs. Daten sind die Grundlage von modernen digitalen Prozessketten, Softwarelösungen sowie Marketing- und Vertriebsstrategien. Eine strukturierte Datenbasis ist zudem essenziell für den Einsatz von KI und gewinnt in der Customer Journey an Bedeutung. 83 Prozent der befragten CIOs planen deshalb, in die Transformation zum datengetriebenen Unternehmen zu investieren.
Die geplanten Investitionen spiegeln sich in den IT-Budgets wider: 79 Prozent der befragten Unternehmen wollen ihr IT-Budget 2025 erhöhen, wobei 53 Prozent mit einer Steigerung um bis zu zehn Prozent rechnen. Besonders stark werden die Budgets für den Bereich Cybersecurity angehoben: 25 Prozent der befragten Unternehmen planen diese um mehr als zehn Prozent zu steigern.
Quelle: Lünendonk-Studie 2024: Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland, Neue Lünendonk-Studie zum IT-Dienstleistungsmarkt: Hohe Nachfrage trotz Krise und Fachkräftemangel, Lünendonk 2024
Begriffe und Definitionen
Systemintegrator: Ein Unternehmen, das verschiedene IT-Lösungen zusammenführt und in bestehende Systeme integriert.
One-Trick-Pony: Ein Anbieter, der sich nur auf eine spezielle Technologie oder Lösung fokussiert.
Cloud-Technologie: IT-Services, die über das Internet bereitgestellt werden und flexible Skalierung ermöglichen.
Skalierbarkeit: Die Fähigkeit einer IT-Lösung, mit dem Wachstum eines Unternehmens mitzuhalten.
Referenzprojekte: Frühere Projekte eines IT-Partners, die als Beispiel für seine Expertise dienen.
Security-Infrastruktur: Systeme und Maßnahmen zur IT-Sicherheit eines Unternehmens.
Managed Services: IT-Dienstleistungen, die kontinuierlich von einem externen Anbieter betreut werden.
IT-Ökosystem: Die Gesamtheit der eingesetzten Software, Hardware und Services in einem Unternehmen.