Mit einer CMDB zum Erfolg: Das sollten Unternehmen beachten

Eine Configuration Management Database bietet Ihnen einen Rundum-Blick auf alle Komponenten Ihrer IT-Infrastruktur. Welche Erfolge zeigen sich nach der Einführung einer CMDB? Wie profitieren Unternehmen von den vielfältigen Möglichkeiten beim Datenbank- und Konfigurationsmanagement? Was ist wichtig für die Zukunft? André Jung blickt auf den Stand der Dinge in Sachen CMDB.

Inhalt:

Was ist eine CMDB?

Eine Configuration Management Database, kurz CMDB, ist eine zentrale Datenbank, die Informationen zu allen relevanten Hard- und Software-Komponenten der IT-Infrastruktur eines Unternehmens enthält. Die Datenbank erlaubt dem IT-Service den Zugriff auf und die Verwaltung von Configuration Items (CI). Dieses Konfigurationsmanagement bezieht sich auf Items wie Server, Rechner, Telefone, Netzwerkverbindungen und andere Netzwerkkomponenten.

Eine CMDB setzt diese Komponenten miteinander in Beziehung und zeigt so auf, wie Zusammenhänge und Abhängigkeiten aufgebaut sind. Die CMDB wird häufig als das zentrale Element des IT-Service Managements bezeichnet und ist als Datenbank für das Konfigurationsmanagement wichtiger Bestandteil der Best Practices der IT-Infrastructure Library (ITIL) .

 

Wie funktioniert eine CMDB?

Eine CMDB tauscht permanent Daten mit anderen Systemen aus und erhält so Informationen, beispielsweise zum Status verschiedener Assets. So kann die Datenbank Verbindungen zwischen den einzelnen Komponenten darstellen. Dieses übergreifende Asset Management macht es einer CMDB möglich, Statusveränderungen bestimmter Komponenten (z.B. bei Ausfällen, Störungen oder Austausch) zu erfassen und in Echtzeit die Auswirkung auf alle davon betroffenen Assets zu analysieren. 

 

Wofür benötigen Unternehmen eine CMDB?

Die Nutzung einer CMDB ist seit Jahren Standard und Erfolgsmodell in modernen IT-Abteilungen. Heute stellt niemand mehr infrage, dass die CMDB ein wichtiges Element im Asset Management ist. Die Einführung der Systeme hat in den meisten Unternehmen einiges an Aufwand, Zeit und Ressourcen gekostet. Doch ist das geeignete Modell einmal gefunden und etabliert, entwickelt sich die CMDB zum Grundstein für Kundenservices, für stabile, performante und verfügbare IT-Systeme und Anwendungen sowie für eine sauber dokumentierte und transparent kontrollierbare IT-Infrastruktur.

 

Was bringt die CMDB im IT-Service Management?
  1. Die wesentlichen Support-Prozesse, das Incident- und das Problem-Management stellen sich dank CMDB effizienter auf. Die Kundenzufriedenheit wächst messbar.

  2. Produktivitätsfortschritte erleben auch das Availability- und das Change-Management. Insbesondere eine grafische Darstellung der Relationen – der Abhängigkeiten servicekritischer IT-Komponenten in der CMDB voneinander – bringt einen enormen Mehrwert.

  3. Die Anzahl der Fallbacks bei Change Requests sowie das Volumen kritischer Incidents, die durch Changes verursacht werden, sinken.

  4. In vielen Unternehmen bietet die CMDB inzwischen auch Daten für das Asset Management

  5. Die Kennzahlen für die Verfügbarkeit von IT-Diensten auf allen Ebenen werden transparent und verbessern sich mit Nutzung der CMDB fortlaufend.

Entscheidend für den Erfolg ist das passende Design des CMDB-Modells. Die Relationen der Objekte in der CMDB im Zusammenhang mit dem Serviceportfolio, ihrer Kritikalität und ihren Abhängigkeiten sollten im Vordergrund stehen. Die regelmäßige Inventarisierung aller Elemente in der internen IT-Infrastruktur über Discovery-Funktionen und die Template-basierte Integration externer Infrastrukturen ermöglichen ein realitätsnahes Abbild.

 


 

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Vorteile einer CMDB in der IT

Die Implementierung einer CMDB in Form eines Datenbank-Management-Systems bietet Unternehmen eine Reihe an Vorteilen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • hohe Agilität des gesamten Unternehmens
  • zentrales System für alle Datensätze aus der IT-Umgebung
  • Bezugspunkt für alle Assets in der IT
  • Hohe Transparenz
  • Nachverfolgung der Entwicklung von IT-Ressourcen auch in komplexen Infrastrukturen
  • Übersicht über Unregelmäßigkeiten und darauf basierende schnelle Wartung und Fehlerbehebung
  • Einfache Integration externer Daten durch Schnittstellen

Neben der IT-Abteilung profitiert also gleichzeitig das gesamte Unternehmen von den verbesserten Prozessen. Die Anforderungen an ein solches System wachsen allerdings stetig. Wie also muss eine moderne CMDB-Lösung aussehen, die aktuellen Themen und Fragestellungen gerecht wird?

 

Anforderungen an die moderne CMDB

Eine Entwicklung, die unaufhaltsam die strategische Gesamtausrichtung der digitalen Transformation, die Service-Architektur und damit zwangsläufig auch die IT-Managementsysteme inklusive des CMS beeinflusst, ist die Frage nach der Sicherheit, dem Schutz und der Integrität aller im Unternehmen genutzten Daten, Informationen und Services. Folgende Aspekte sind dabei besonders relevant:


Digitale Sicherheit und Datenschutz

Die Zahl der Angriffe auf die IT von Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stets gestiegen. Die Schäden für das Geschäft und die öffentliche Wahrnehmung der betroffenen Firmen steigen ebenso. Das hat zu einer Verschiebung von Prioritäten geführt: Um die Compliance des gesamten Unternehmens zu gewährleisten, sind Fragen der Security und des Datenschutzes strategisch sehr hoch angesiedelt. Und ein erstklassiges Sicherheitskonzept ist die Basis für die digitale Transformation.

 

Fehler und Sicherheitslücken vermeiden

Vorausschauendes Denken und Planen können helfen, teure Fehltritte und gefährliche Sicherheitslücken auf dem Weg zur digitalen Transformation zu vermeiden. Dazu braucht die IT ein umfassendes, tiefes Verständnis der Daten und Informationen und deren Verknüpfung in der zentralen CMDB.

 

Zukunftsorientiertes Security Management

Die CMDB kann eine wichtige neue Aufgabe erfüllen, indem sie die Daten bereitstellt, die ein vorausschauendes Security Management unterstützen. Im Fokus der CMDB ist damit nicht mehr die Abbildung von rein technischen Configuration Items (CIs) und deren Attributen. Stattdessen sollen Metainformationen anderer Art aus der CMDB gewonnen werden.

 

Relevante Fragestellungen in Unternehmen - die CMDB als Voraussage-Plattform
  • Wann stehen Migrationen auf neuere Versionen an und welche Kosten entstehen dabei?
  • Werden in der eigenen Infrastruktur oder in virtuell integrierten Cloud Services bereits veraltete Versionen von Firmware, Betriebssystemen, Anwendungen oder Schnittstellen verwendet?
  • Wie erkennt und bewertet man Risiko-Szenarien, die aus veralteter Software und bekannten oder neu entdeckten Schwachstellen entstehen?
  • Geht das interne Patch-Management konform mit dem der Partner und Dienstleister, mit denen Integrationen und unternehmensübergreifende Workflows bestehen?
  • Welche Anwendungen können rationalisiert oder durch bessere Alternativen ersetzt werden?
  • Zu welchem Zeitpunkt sollten geschäftskritische Anwendungen nicht mehr unterstützt werden?
  • Wie unterstützen Anwendungen die kritischen Business-Services, wie z.B. Customer-Relationship-Management (CRM), Produktionssteuerung und Wartungsplanung oder das ERP und mit welchen Effekten ist zu rechnen, wenn diese Anwendungen oder deren IoT-Sensorik in die Cloud migriert werden?
  • Welche Erkenntnisse und Entscheidungshilfen lassen sich durch Modellierungen neuer Anwendungen und Business Services gewinnen?
  • Welche datenbasierten Abhängigkeiten bestehen zwischen den geschäftskritischen Applikationen und wie wirken sich inkonsistent oder korrupt übermittelte Datensätze auf die Geschäftsfähigkeit aus?

Der Aufwand, diese wichtigen Fragen mithilfe etablierter Managementsysteme – einschließlich der traditionellen CMDB – zu beantworten, ist heute enorm. Ein Weg zu Antworten ist die Weiterentwicklung der CMDB hin zu einer Voraussage-Plattform, die nicht allein dem Status quo dient, sondern Modellierungen von zukünftigen Architekturen und Migrationswegen unterstützt und gleichzeitig Risikoprognosen für alternative Vorgehensweisen erstellt.

 

Im Rahmen des IT-Infrastructure Library (ITIL) ist die CMDB als ein wichtiger Kernprozess anzusehen.

Bild: Die CMDB als Kern eines strategischen Data & Analytics Frameworks 

 

CMDB im Wandel: Vom technologiezentrierten Abbild zur datengesteuerten Strategie

 

Das Ziel einer Plattform für datengetriebene Entscheidungen stellt die IT vor die klassische Aufgabe, aus Daten Informationen zu gewinnen und aus Informationen Wissen und Erkenntnisse zu generieren. Die Stützpfeiler auf diesem Weg sind das Mapping der wesentlichen Datenquellen im sinnvollen Zusammenhang zu den Prozessen, den IT-Services und zu den Business-Services. Der Blick umfasst dabei alle Ebenen der Infrastruktur – von der Firmware der Netzwerkswitche über die Server Plattformen bis hin zu den APIs der Cloud Services, deren Konfiguration, Leistung und Nutzungsgrad.

Der Anspruch ist dabei die Schaffung einer neuen, abstrakten, aber reproduzierbaren und validierbaren Erkenntnisebene. Ein Ziel, das einerseits die bereits gereifte und stets aktuelle CMDB voraussetzt, andererseits mithilfe eines KI-gestützten Expertensystems erreicht werden kann. Diese Anforderung ist nicht zu unterschätzen, insbesondere, weil der Erfolg nicht allein mit technischen Änderungen zu erreichen ist.

 

Neue Fragestellungen für IT-Beauftragte

Der Wandel der Datenbank-Management-Systeme bringt neue Fragen für Verantwortliche in der IT mit sich:

  • Wohin geht der Weg des Configuration Management Systems (CMS) und der CMDB?
  • Welcher konkrete Nutzen jenseits der bereits erreichten Mehrwerte kann künftig in der Praxis generiert werden?
  • Welche strategischen Prozesse wie zum Beispiel das IT-Security-Management und das Business Service Management können noch von der zentralen CMDB profitieren?

Dabei rücken zwei Treiber besonders in den Vordergrund: das IT Financial Management und das Security-Management. Auf der Seite der Support-Prozesse sind nachhaltige Qualitäts- und Effizienzsteigerungen nachweisbar, die Kostensenkungen lassen sich hingegen nicht klar festmachen. Der Kostendruck treibt heute viele Innovationen an und verlangt nach transparenten Servicekosten sowohl für die Bereitstellung der internen Services als auch für die immer stärker genutzten externen Infrastruktur-Services. Allen anderen voran stehen die verschiedenen Cloud-Dienste für Applikationen, Infrastruktur und die IT-Security Services.

 

Relevante Komponenten für die erfolgreiche Umsetzung des Wandels im Unternehmen
  • die Entwicklung einer Daten- und Analysestrategie auf der Grundlage der CMDB und anderer Daten- und Informationsquellen
  • die Einführung eines Daten- und Informationsmanagement-Programms als Expertensystem mit Knowledge-Graphen, die helfen komplexe Entscheidungsprozesse vorzubereiten und belastbare Grundlagen zu visualisieren

Ergänzend sollten Unternehmen eine datengesteuerte Kultur im Unternehmen etablieren, gefördert z.B. durch eine neue Führungsposition: den Chief Data Officer (CDO). Das bietet ein Umfeld, in dem alle Beteiligten zum Ganzen beitragen und gemeinsam den Übergang von einer technologiezentrierten zu einer datengesteuerten Strategie meistern.

 

Fazit: Die CMDB als Informationsquelle für neue Nutzergruppen

 

Mit der neuen Rolle der CMDB erweitert sich der typische Nutzerkreis. Sind es bisher die Menschen, die in und mit den Support-Prozessen arbeiten – Service-Desk-Agenten, Change- und Release-Manager, Problem-Manager, Process-Owner, Auditoren usw. – sollen bald auch die KollegInnen dazugehören, die Verantwortung tragen für Business Services und deren Weiterentwicklung.

Dazu zählen:

Diese Gruppen können das erweiterte CMS für eine Data & Analytics fundierte Geschäftsstrategie nutzen.

 

Experten von Serviceware unterstützen Sie dabei, mithilfe einer modernen CMDB Ihre IT-Services auf die nächste Stufe zu heben und damit die unternehmensweite Arbeit zu optimieren.

Erfahren Sie wie wir die Hapag Lloyd AG begleitete eine Configuration Management Database (CMDB) zu definieren und umzusetzen.

André Jung

Geschrieben von André Jung

André Jung hat in mehr als 30 Jahren in der IT-Wirtschaft vielfältige Erfahrungen gesammelt im Umgang mit Menschen – in Führungspositionen, im Vertrieb und in Professional Services. Den Bereich Customer Service Management hat er über zwei Jahrzehnte für Orange Business Services in Deutschland, Österreich und Osteuropa verantwortet. Seine Expertise, Gedanken und Standpunkte zum Thema IT Service Management und ITSM-Tools bringt er heute mit Begeisterung in Fachartikel und Videos ein - wenn er nicht gerade als Motorrad-Sicherheitstrainer oder Orchestermusiker unterwegs ist.


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