Als Oberbürgermeister der Stadt Hockenheim leitet Marcus Zeitler die Stadtverwaltung und ist Vorsitzender des Gemeinderats. Er repräsentiert die Stadt nach außen und ist verantwortlich für den Vollzug der Gemeinderatsbeschlüsse sowie die innere Organisation der Verwaltung. Ein Thema, das dem gelernten Verwaltungswirt besonders am Herzen liegt, ist die Umsetzung digitaler Projekte. Wir freuen uns, dass er sich die Zeit genommen hat, einige Fragen zum Thema „digitaler Bürgerdialog“ für uns zu beantworten.
Herr Zeitler, Sie sind jetzt etwa 1,5 Jahre als neuer Oberbürgermeister in Hockenheim – welches Zwischenfazit ziehen Sie nach Ihrer Anfangszeit? Wie gut konnten Sie Ihre Pläne trotz der Herausforderungen durch die Corona-Krise umsetzen?
„Seit meiner Wahl ist mir in Hockenheim nicht langweilig geworden. Die Stadt ist toll, ich habe spannende Menschen kennengelernt und die Herausforderungen sind abwechslungsreich. Sie sind durch die Corona-Krise auch sicherlich nicht kleiner geworden. Wir hatten einen super Start, der durch Corona aber ein bisschen ins Stocken geraten ist. Wir bleiben dennoch am Ball. Die letzten eineinhalb Jahre sind auf jeden Fall wie im Flug vergangen.“
Hat die Pandemie Ihrer Meinung nach Innovationsprozesse in Kommunen katalysiert? Welche Veränderungen werden Ihres Erachtens nach bleiben?
„Innovationen in den Kommunen sind notwendig, vor allem im digitalen Bereich. Diese Erkenntnisse gab es schon vor der Corona-Pandemie. Der Virus hat die Einsicht in diese Notwendigkeit aber noch weiter beschleunigt. Wichtig ist, dass die Beteiligung und Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und Bürgern in Krisensituationen wie Pandemien gewährleistet bleibt. Das muss analog, aber insbesondere auch digital möglich sein – und letztere Veränderungen werden auch bleiben“.
Sie sind bekannt als Innovationstreiber und Freund der Digitalisierung – konnten Sie diesbezüglich schon neue Projekte mit Ihrer Mannschaft angehen, was planen Sie noch?
„In meiner Zeit als Bürgermeister in Schönau konnte ich bereits innovative digitale Projekte angehen und umsetzen. Diese gewinnbringende Partnerschaft setzt sich jetzt in Hockenheim fort, beispielsweise mit dem Einsatz der Online-Sprechstunde oder dem Einsatz einer innovativen Software zur Erfassung von Straßenschäden. Darüber hinaus verfolgen wir auch weitere Pläne: Die Einführung eines digitalen Leitsystems im Rathaus und ein digitaler Ratssaal für die Gremienarbeit der Zukunft sind weitere Beispiele dafür.“
Erzählen Sie uns doch ein bisschen mehr darüber, warum Sie sich für den Einsatz von Messaging-Lösungen entschieden haben. Welche Rolle spielt der Datenschutz dabei?
„Ich liebe es in meinem Job, die Straße hinunter zu gehen und mit den Menschen in der Stadt ins Gespräch zu kommen. Dieser 1:1-Austausch ist direkt, zugewandt und ich erfahre dabei immer wieder interessante Dinge, die ich noch nicht gewusst habe. Diese „analogen“ Vorteile sehe ich auch beim Einsatz von Messaging-Lösungen. Menschen möchten einfach mit anderen Menschen in die unmittelbare Kommunikation treten. Dabei ist der Datenschutz wichtig und berechtigt. Er sollte dieses Bedürfnis unterstützen und darf es nicht ausbremsen.“
Wie genau sieht das neue Angebot für die Bürger in Hockenheim heute aus? Welche Vorteile bietet die neue Lösung für die Beteiligten?
„Die Online-Sprechstunde für die Bürgerinnen und Bürger ist spielend einfach auf der Startseite unserer Homepage zu finden. Sie bringt den Vorteil mit sich, dass die Bürgerinnen und Bürger einen modernen weiteren Kommunikationskanal haben, um ihr Anliegen bei uns zu platzieren. Das funktioniert auch dann, wenn unsere Mitarbeiter mal nicht an ihrem Platz sind. Es wird nichts vergessen. Das Angebot ist niedrigschwellig und ohne große Hürden beanspruchbar.“
Wie waren die bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Tool auf Mitarbeiter- und Bürgerseite?
„Das neue Tool ist bislang erfreulich positiv aufgenommen worden. Die Bürgerinnen und Bürger haben mehr Anfragen gestellt als wir erwartet hatten. Auf Mitarbeiterseite gab es zunächst Verwunderung. Klar, mit dem Tool wurde ein neues Arbeitsinstrument eingeführt, an das sich die Mitarbeiter annähern mussten. Mittlerweile erkennen sie aber auch die Vorteile für ihre Arbeit.“
Wissen Sie bereits, ob und in welche Richtung das Angebot perspektivisch ausgebaut werden könnte?
„Ich könnte mir vorstellen, das Angebot weiter auszubauen. Die Online-Sprechstunden könnten zeitlich länger dauern und andere Bereiche einbeziehen. Auch eine Oberbürgermeister- oder Bürgermeistersprechstunde wäre denkbar. Darüber müssen wir intern noch reden.“
Zum Schluss noch eine Frage in eigener Sache: Wie zufrieden sind Sie und Ihr Team mit der Betreuung durch die Serviceware-Firmengruppe? Würden Sie diese an Kollegen und andere Kommunen weiterempfehlen und wenn ja, warum?
„Die Zusammenarbeit mit Ihnen und Ihrem Team ist unkompliziert, offen und zielorientiert. Es werden Lösungen gefunden und nicht lange über auftauchende Fragen herumdebattiert – das finde ich gut! Daher kann ich guten Gewissens eine klare Empfehlung aussprechen.“
Ganz herzlichen Dank für das Interview.
Digitale Angebote im Bürgerdialog und Bürgerservice helfen gerade in den Zeiten des Social Distancings. Messaging ist dabei ein besonders einfacher - und beliebter - Kommunikationskanal für BürgerInnen. Möchten Sie weiter in das Thema einsteigen? Wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.